Laatzen



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Laatzen

Laatzen liegt an der Leine. Der Fluss bildet zusammen mit der Leinemasch die westliche Grenze des Stadtgebiets. Der Übergang der Wohnbebauung zur nördlich gelegenen Landeshauptstadt Hannover ist fließend. Im Osten wird Laatzen vom Kronsberg und dem Bockmer Holz begrenzt. Laatzen besteht aus den Ortsteilen Alt-Laatzen, Grasdorf, Laatzen-Mitte, Rethen, Gleidingen und Ingeln-Oesselse.Die Stadt Laatzen unterhält mit vier Städten und Gemeinden eine Städtepartnerschaft: mit dem französischen Grand-Quevilly seit 1969, mit dem niederländischen Eemsmond seit 1973, mit dem österreichischen Waidhofen an der Ybbs seit 1986 sowie mit dem polnischen Gubin seit 1991. Seit 1990 besteht darüber hinaus mit der Stadt Guben in Brandenburg eine Städtefreundschaft, aus der heraus die Städtepartnerschaft mit Gubin zunächst vorbereitet und seit 1991 gepflegt wird. Guben liegt gegenüber der Stadt Gubin am westlichen Ufer der Lausitzer Neiße.

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Bahnhof Laatzen

In Laatzen befindet sich der ICE Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, der zur Erschließung des hannoverschen Messegeländes dient. Das gesamte Messegelände gehört allerdings zu Hannover, nachdem es am 1. März 1974 im Zuge einer Gebietsreform (Hannover-Gesetz) zusammen mit dem Kronsberg, dem Gelände der späteren Expo 2000, an die Landeshauptstadt abgetreten werden musste. Ebenfalls ansässig ist hier die Rentenversicherung Hannover-Braunschweig, die für fast ganz Niedersachsen zuständig ist. Das Einkaufszentrum "Leine-Center" bildet den Mittelpunkt von Laatzen-Mitte und ist ein Anziehungspunkt für Kunden aus dem südlichen Bereich der Region Hannover.
Die direkte Nähe zum Messegelände Hannover (CeBIT, Hannover-Messe u. a.) sorgt für eine gute Verkehrsanbindung an öffentliche Verkehrsmittel.

Bahnhof Laatzen



Geschichte von Laatzen

Die älteste Nennung des namensgleichen Ortsteiles der Stadt Laatzen stammt vom 6. Juli 1259. Der heutige Name der Stadt ist eine Abwandlung des ursprünglichen Namens "Lathusen". Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts besagen, daß Laatzen ein Dorf von zumeist abhängigen Bauern war. Die Familie von Lathusen war größter Grundherr im Ort. Die Besitzrechte dieser Familie gingen später überwiegend auf das Kloster Marienrode über, zum kleineren Teil aber auch an andere Adelige, so an die von Limburg. Die Grafen von Hallermund und die Lehnsherren derer von Lathusen schenkten dem Kloster auch die Lehnshoheit über diesen Besitz in Laatzen, der daraufhin unmittelbar dem Bischof von Hildesheim unterstand. Die erste Erwähnung der alten Laatzener Kapelle, des südlichsten Bauwerkes der norddeutschen Backsteingotik, stammt vom 13. Januar 1325. In dieser Zeit entsteht wohl auch das erste freie Eigentum der Laatzener Bauern aus ehemals hörigem Besitz. Mit Döhren und Wülfel gehörte Laatzen danach zum sogenannten "Kleinen Freien". Die Freien durften ihre Höfe ohne Genehmigung des Obereigentümers verkaufen, konnten die Jagd ausüben und hatten das Recht, Handwerk und Gewerbe ohne Konzession zu betreiben. Dafür hatten die Freien Königszins zu zahlen und die Pflicht zur Heerfolge. Als das Kloster Marienrode im Jahre 1710 infolge unglücklicher Wirtschaftsführung seine grundherrlichen Rechte verlor, wurden auch die Laatzener Klösterhöfe freie Höfe. Relativ unabhängig von den politischen Herrschaftsrechten blieb die wirtschaftliche und soziale Struktur bis tief in das 19. Jahrhundert bäuerlich.
Das änderte sich erst, als Hannover begann, an der industriellen Revolution teilzunehmen und zur modernen Stadt heranwuchs. Laatzen entwickelte sich jetzt nach und nach zu einer Industriearbeitersiedlung mit zunächst noch deutlich ländlichem Charakter. Der Zweite Weltkrieg traf mit schweren Bombenangriffen auch Laatzen; in der Nachkriegszeit setzte sich mit dem neuen Aufschwung die Umwandlung vom alten Dorf zur städtischen Siedlung um so lebhafter fort.
 


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OT Gleidingen

Laatzens älteste Ortschaft ist zweifellos Gleidingen. In einer Urkunde des Jahres 983 bezeugt "Hrothger de Glethingi" mit anderen Persönlichkeiten den Grenzverlauf zwischen den Bistümern Hildesheim und Minden und damit den sächsischen Teilherzogtümern Engern und Ostfalen. Das Geschlecht derer von Gleidingen wird in Schriften der folgenden Jahrhunderte immer wieder erwähnt und kann damit als größter Grundherr angenommen werden. Schon 1250 ist Henricus de Gledinge - die Schreibweise des Namen hatte sich zwischenzeitlich geändert - als Pfarrer bezeugt, so daß Gleidingen wohl als eine der frühesten Kirchengemeinden im heutigen Großraum Hannover bezeichnet werden darf. 1389 verlieh Bischof Gerhard von Hildesheim dem neugegründeten Kloster des Karthäuserordens in Hildesheim einen Sattelhof mit rund 270 Morgen Land. Es handelt sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um das heutige Rittergut. Während der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 kam es in Gleidingen zu einem Gefecht. Herzog Erich von Calenberg schlug bei Gleidingen ein bischöflich-hildesheimisches Truppenkontingent, das vorher das Dorf Langenhagen geplündert hatte. 100 Tote und 200 Gefangene sind bezeugt. Beim Friedensschluß nach Beendigung der Stiftsfehde kam das Amt Ruthe und damit auch Gleidingen zum Herzogtum Braunschweig. Ein schweres Gefecht im dreißigjährigen Krieg zwischen Truppen der katholischen Liga und einem protestantischen Kontingent, bei dem 1.000 Tote auf dem Schlachtfeld zurückblieben, verdient besondere Erwähnung. 1643 kam Hildesheim wieder unter die Hoheit der Hildesheimer Bischöfe und den welfischen Herzogen bescherte Gleidingen eine bewegte Vergangenheit bis in unsere Zeit. Von Bedeutung erwies sich ein Duell auf der Gleidinger Seelwiese, bei dem der dänisch-norwegische Vizeadmiral Peter Tordenskiold getötet wurde. Ein Gedenkstein an einer nach ihm benannten Straße erinnert an dieses Ereignis. In den hundert Jahren von 1812 bis 1910 stieg die Einwohnerzahl Gleidingens von etwa 600 auf 1.390. Wie in den anderen, an der Leine gelegenen Ortschaften Laatzens vollzog sich auch in Gleidingen der Wandel vom reinen Bauerndorf zu einem Wohnort für Industriearbeiter.  


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OT Oesselse

Oesselse wurde bereits im Jahre 1022 in der Stiftungsurkunde des Michaelisklosters zu Hildesheim erstmals urkundlich erwähnt und war einst Sitz eines alten Rittergeschlechts. Die eigentlich dominierende Rolle in diesen Jahrhunderten spielten aber die geistlichen Herren. Neben dem Michaeliskloster, dem der berühmte Bischof Bernward Güter in Oesselse schenkte, traten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch das Godehardikloster, das Bartholomäusstift, das Johannisstift, ein Domprobst und das Kreuzstift aus Hildesheim als Grundherren auf, deren Leibeigene die Oesselser Bauern waren. Oesselse muß in dem Jahrhundert nach seiner ersturkundlichen Erwähnung einen bescheidenen Wohlstand entwickelt haben, welcher Raubritter zu Erpressungen und Raubzügen gegen die Oesselser verleitete.
Wie wehrhaft aber auch die geistlichen Herren dieser Ortschaft waren, bezeugt ein Scharmützel aus dem Jahre 1319 in der Nähe von Oesselse, bei dem Bischof Otto mit seiner Gefolgschaft einen Ritterhaufen zusammenschlug. Die noch Lebenden wurden gefangengenommen und erst gegen ein Lösegeld wieder freigelassen.
1466 wurde die Nicolaikirche mit dem Westturm aus der Zeit des frühen 13. Jahrhunderts wieder errichtet, die dann im dreißigjährigen Krieg erneut zerstört und wieder aufgebaut wurde. 1836/37 mußte die Kirche auf Grund ihrer Baufälligkeit abgerissen werden. Die danach entstandene Kirche mit ihrem noch aus dem Mittelalter stammenden Westturm ist noch heute Oesselses Wahrzeichen. Schon 1861 wurde eine neue Schule errichtet, in der 145 Kinder den Unterricht besuchten. Bereits im Jahre 1848 kam es zu einem ersten Schulverband zwischen Ingeln und Oesselse. 1933 hatte Oesselse 367 Einwohner, die sich auf 98 Haushalte verteilten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Bis heute hat sich der Ortsteil Oesselse, der gemeinsam mit dem benachbarten Ortsteil Ingeln eine Ortschaft der Stadt Laatzen bildet, seinen landwirtschaftlich geprägten Charakter erhalten. Ein modernes Siedlungsgebiet bietet die Möglichkeit des Wohnens im ländlichen Raum und rundet die dörfliche Struktur ab.
 


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OT Rehten

Der Name Rethen, in dem Reet - Ried - Schilfrohr und Hen - Heim enthalten sind, deutet darauf hin, daß die Bewohner zur Zeit der Entstehung des Namens - vermutlich in karolingischer oder ottonischer Zeit - am Unterlauf der Bruchriede in der Nähe der Leine gesiedelt haben. Urkundlich wird Rethen 1250 als Filialgemeinde von Gleidingen erwähnt. Wie auch Gleidingen gehörte Rethen zum Bistum Hildesheim. Bereits aus dem Jahre 1448 ist eine Kapelle belegt. Aus der Überlieferung ist bekannt, daß sie im dreißigjährigen Krieg als Verbandsplatz genutzt wurde. Im Jahre 1523 fiel das Amt Koldingen und damit auch Rethen an das Herzogtum Calenberg. Wie auch in Grasdorf wechselte der Lehnsherr in Rethen mehrmals. Die Einwohner lebten hauptsächlich von der Landwirtschaft und waren noch bis 1847 der Domäne Koldingen zinspflichtig. Schon 1592 wurde in Rethen eine Schule eingerichtet und 1716 wurde der erste hauptamtliche Lehrer eingestellt. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Rethen etwa 100 Einwohner. In dieser Zeit brachte der Bau der Bahnlinie Hannover - Kassel, die am 30. April 1853 in Betrieb genommen wurde, einen deutlichen Aufschwung für den Ort. Dieser wurde noch fortgesetzt, als die Straßenbahnlinie von Hannover nach Hildesheim am 22. März 1899 erstmalig verkehrte. Durch diese moderne Verkehrsmittel gefördert, kam es 1876 mit der Zuckerfabrik, 1899 durch die Überlandwerke für die Stromversorgung und 1902 durch das Kohlensäurewerk zu bedeutenden Industrieansiedlungen. Durch die verkehrsgünstige Lage, die Arbeitsplätze in den zahlreichen Industrie- und Gewerbebetrieben und die weitsichtige Bereitstellung von Bauland entwickelte Rethen sich zu einer ansehnlichen Gemeinde, die 1939 schon 1.700 Einwohner zählte. Wohnen, Handel und Gewerbe schufen eine gesunde Gemeindestruktur, die mit dem Zusammenschluß 1974 der neugebildeten Stadt Laatzen in besonderer Weise zugute kam.  


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OT Ingeln

Ingeln als heute kleinster Ortsteil der Stadt Laatzen trat im Jahre 1162 in das Licht der Geschichte. Als "Inge-nem" lag das Dorf damals im Gau Ostfalen und wurde später "Ingelem" genannt. In den folgenden Jahrhunderten glich die Entwicklung Ingelns der des benachbarten Ortsteiles Oesselse. Dompröbste und Domdechanten der Bistumsstadt Hildesheim erwarben für das Michaeliskloster in Hildesheim Land und traten als Grundherren auf. Mit dem Untergang der beiden Nachbardörfer Delm und Bokum kam es im 15. Jahrhundert zu einem Aufschwung in der dörflichen Entwicklung Ingelns. Bereits im Jahre 1450 wurden die Ländereien der beiden Orte von Ingeln aus bewirtschaftet, was darauf schließen läßt, daß die Bewohner aus Delm und Bokum sich in Ingeln angesiedelt hatten.
Im Ingelner Wappen erinnern noch heute drei "Delmer Eichen" an die im ausgehenden Mittelalter untergegangenen Ortschaften. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist die Einwohnerentwicklung Ingelns verhältnismäßig gut dokumentiert. So stieg die Zahl der Einwohner von 219 (1785) auf 313 (1910) an. Eine Haus- und Einwohnerzählung im Jahre 1845 belegt, daß es damals 46 Wohnhäuser mit 292 Einwohnern gab. In den Jahren 1888/89 war die Zahl der Ingelner Schüler, die in Oesselse unterrichtet wurden, so stark angestiegen, daß man den Bau einer eigenen Schule anstrebte. 1911 wurde diesem Wunsch dann entsprochen und ein erstes Schulzimmer in Ingeln eingerichtet. Besondere Erwähnung verdient, daß der gebürtige Ingelner August Ebeling sein ganzes Vermögen dem Dorf testamentarisch vermachte. Er wünschte die Errichtung eines Krankenhauses, um die ärztliche Versorgung der Ingelner sicherzustellen. Für diesen Wunsch reichte das Vermögen nicht aus, segensreich war die gegründete Stiftung für die Ingelner allemal, denn die Mittel werden bis heute für allgemeine Wohlfahrtszwecke verwendet. Die Ingelner Stiftungsstraße erinnert noch heute an die Milde und die Nächstenliebe des August Ebeling. Auch die Ingelner Bevölkerung hat sich nach Kriegsende verdoppelt, der ländliche Charakter dieses Laatzener Ortsteiles hat sich aber bis heute erhalten und gewinnt in unserer Zeit gerade bei jüngeren Bürgern wieder an Bedeutung.
 


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OT Grasdorf

Grasdorf wird erstmals in einer Urkunde Bischof Konrads II im Jahre 1236 erwähnt. Wie auch für Alt-Laatzen zu vermuten ist, dürfte Grasdorf im 10. Jahrhundert., also in ottonischer Zeit gegründet worden sein. Die Gründung steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Rodung des Astbrookes, eines zu jener Zeit ostwärtig gelegenen Urwaldes und der Besiedelung der gerodeten Flächen an und auf dem Kronsberg. Aus dieser Zeit stammt auch der Name Grafestorpe - Grafendorf -, was darauf schließen läßt, daß Grasdorf der Sitz eines Holz- und Rodungsgrafen war. Als wichtigste Grundherren werden in den folgenden Jahrhunderten der Bischof von Hildesheim, die Grafen von Hallermund - deren Höfe von der Familie von Grafestorpe bewirtschaftet wurden - und dann als Oberlehnsherren die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg genannt. 1380 fällt auch der herzögliche Besitz unter die Oberherrschaft der des Bischofs von Hildesheim. Als zwischen 1380 und 1450 die Rodungsdörfer Debberode und Edigerode aufgegeben wurden, dürfte ein Teil der Bewohner nach Grasdorf umgesiedelt sein. Mit diesem Bevölkerungszuwachs und der nunmehr beendeten Rodung war der Wachstumsprozeß Grasdorfs für die nächsten Jahrhunderte abgeschlossen.
Das 16. und 17. Jahrhundert brachten mit der Hildesheimer Stiftsfehde und dem 30jährigen Krieg viel Not und Elend auch über Grasdorf. Ende des 16. Jahrhunderts hatte Grasdorf etwa 60 Hofstellen, deren Zahl bis 1835 konstant blieb. Von 1664 bis 1862 stieg die Einwohnerzahl Grasdorfs von 305 auf 466. 1835 wurden nach dem "Rezeß über die Teilung und Verkoppelung vor Grasdorf" Neuverteilungen der Ländereien sowie der bisher im Besitz der Gemeinde liegenden Waldungen und Wiesen vorgenommen, so daß sich die Lebensgrundlagen der bäuerlichen Bevölkerung verbesserten. Der bäuerliche Charakter Grasdorfs blieb bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts erhalten. Durch die Umorientierung der bis dahin auf die Landwirtschaft ausgerichteten Bevölkerung auf die Industrie der wachsenden Großstadt Hannover und die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges verlor auch Grasdorf seinen rein bäuerlichen Charakter und wurde zu einer Industriearbeitersiedlung.
 


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